Die Zukunft der Biotechnologie: Organe und Fleisch aus dem 3D-Drucker
14.11.2024
Am Fachgebiet für Biomedizinische Drucktechnologie der TU Darmstadt arbeiten Andreas Blaeser und sein Team an der Weiterentwicklung von 3D-Drucktechnologien zur Herstellung von biologischen Geweben, Mini-Organen und sogar kultiviertem Fleisch – eine bahnbrechende Vision, die bereits heute in der Praxis umgesetzt wird.
Was zunächst wie Science-Fiction klingt, hat sich in den letzten Jahren zu einem vielversprechenden Forschungsfeld entwickelt. Blaeser, der aus dem Maschinenbau kommt und sich früh für Biomedizin begeisterte, kombiniert modernste Drucktechnologien mit der Züchtung von Zellen und Geweben. In seinem Team entstehen innovative Verfahren zur Herstellung von biologischen Implantaten, zur Skalierung von Biodrucktechnologien und zur Entwicklung von Organ-on-a-Chip-Systemen. Diese Chips simulieren menschliche Organsysteme und bieten das Potenzial, Tierversuche in der Medikamentenentwicklung signifikant zu reduzieren.
Ein besonders spannender Bereich ist der 3D-Biodruck von Fleisch. Mit dieser Technologie könnte in Zukunft Fleisch ohne konventionelle Tierhaltung produziert werden – ein Durchbruch für die nachhaltige Lebensmittelproduktion.
Doch es geht nicht nur um die Grundlagenforschung: Blaeser legt großen Wert auf die Translation der Forschung in die Praxis. Durch Ausgründungen, Kooperationen und die Zusammenarbeit mit der Industrie werden neue Start-ups und Innovationen hervorgebracht, die das Potenzial haben, den Alltag der Menschen zu verändern.
Insgesamt zeigt sich: Wissenschaft und Wirtschaft müssen Hand in Hand gehen, um wirklich nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Und an der TU Darmstadt entsteht ein Innovationshub, der den Weg für die Zukunft der Biotechnologie ebnet.
Das große Ziel: Vom Labor- bis zum Industriemaßstab – und mit Projekten, die bereits heute das Potenzial haben, die medizinische und industrielle Landschaft von morgen zu prägen.