Wie ein echter Spielplatz

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum entwickelt Augmented-Reality-System

08.12.2020

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum der TU Darmstadt und das Bauunternehmen Linie M haben eine neue Augmented Reality-Anwendung entwickelt. Damit können Spielplätze virtuell in 3D begutachtet werden, bevor sie gebaut werden.

Ein neues Augmented-Reality-System visualisiert Spielplätze.

Bauherren können nun einen Spielplatz vor Ort betrachten, bevor er gebaut wird. Möglich macht das eine neue Augmented Reality (AR)-Anwendung. Expertinnen und Experten des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums der TU Darmstadt und das Bauunternehmen Linie M haben sie in einem gemeinsamen Umsetzungsprojekt entwickelt. Das Unternehmen ist auf den Spielplatzbau spezialisiert. Mit der neuen Anwendung kann es seinen Auftraggebern mit einem Tablet zeigen, wie die Spielgeräte später aussehen sollen. „Ziel des Projektes war es, den Vertriebsmitarbeitern ein System an die Hand zu geben, mit dem sie die verschiedenen Produkte direkt an Ort und Stelle visualisieren können“, sagt Slim Krückemeier, Mitarbeiter des Fachgebiets Datenverarbeitung in der Konstruktion (DiK) an der TU Darmstadt und Experte im Kompetenzzentrum.

Das funktioniert mittels Augmented Reality. Diese digitale Technologie ist Standard bei Videospielen. Sie zeigt digitale Abbilder realer Objekte auf einem Tablet oder Smartphone. Im Rahmen des gemeinsamen Umsetzungsprojekts kommt sie nun auch in der Industrie zum Einsatz. Der Vorteil des neuen Systems: „Für die Vertriebsmitarbeitenden vereinfacht sich die Kommunikation mit den Kunden, da sie eine bessere, anschaulichere Diskussionsgrundlage haben“, so Krückemeier. Sie können den Kundinnen und Kunden Spielgeräte in der „erweiterten Realität“ auf dem Bildschirm präsentieren.

Die Mitarbeitenden des DiK sind überzeugt, dass AR auch für kleinere Unternehmen immer wichtiger wird: „Dieses Umsetzungsprojekt ist ein Beispiel, wie Augmented Reality in mittelständischen Unternehmen genutzt werden kann, um Mitarbeiter bei Aufgaben zu unterstützen und ihnen die Arbeit zu erleichtern“, so Krückemeier. Zufrieden sind auch die Vertreter des Unternehmens Linie M. Das neue Tool sei praktisch und vereinfache die Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden. „Das gemeinsame Projekt mit dem Kompetenzzentrum ist ein voller Erfolg“, so Linie M-Mitarbeiter Sebastian Suk.

Auch Professor Dr.-Ing. Reiner Anderl, Leiter des Fachgebiets DiK, ist mit den Ergebnissen zufrieden. „Durch die Verwendung von AR-Technologien im Vertrieb profitieren Unternehmen von einer bis jetzt unerreicht realitätsgetreuen Visualisierung ihrer Produkte“, so der Maschinenbau-Ingenieur. So könnten sie potenzielle Kunden noch besser für ihr Produkt begeistern.

DiK/IHK

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt

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