Seit dem 1. Juli 2018 arbeitet das DiK am Forschungsprojekt CaMPuS (Forschung zu Intelligent Cloud Manufacturing Service und Pilot Factory). Das vom BMBF mit dem Projektträger PTKA geförderte Projekt wird in Zusammenarbeit auf deutscher Seite mit dem Institut für „Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen“ (PTW) seitens der TU Darmstadt bzw. mit dem Unternehmen Festo Didactic SE und auf chinesischer Seite mit den Unternehmen CASICloud-Tech Co., Ltd und ITEI (Instrumentation Technology and Economy Service) durchgeführt.
Durch die Digitalisierung der Wertschöpfungsprozesse steigen die Möglichkeiten der länderübergreifenden Vernetzung, aber auch die Komplexität der Produktionsprozesse. Deutsche Unternehmen mit Auslandsstandorten, beispielsweise in China, stehen vor der Aufgabe, ihre Mitarbeiter mit den – zur Beherrschung der Komplexität – notwendigen neuartigen Kompetenzen auszustatten. Vor allem ein ganzheitliches Prozessverständnis sowie die Fähigkeit, neue Technologien, wie z.B. Cloud-Technologien nutzenorientiert anzuwenden, werden zukünftig erfolgsentscheidend sein. Realitätsnahe Lernumgebungen, die innerhalb des Projektes CaMPuS) in Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie entwickelt und erprobt werden, unterstützen den Kompetenzaufbau.
Ziel des Forschungsprojekts CaMPuS ist die Entwicklung einer prototypischen, physischen Lern- und Innovationsumgebung. Es wird erforscht, welche Kompetenzen von Mitarbeitern verschiedener Hierarchieebenen in Deutschland und China benötigt werden, um Produktionsprozesse – durch Nutzung von Industrie 4.0-Technologien – analysieren und optimieren zu können. Die erarbeiteten modularen und mobilen Lernfabrikmodule sind standortübergreifend vernetzbar. Sie ermöglichen die Abbildung eines komplexen Produktionsnetzwerks zur Vermittlung eines ganzheitlichen Prozessverständnisses. Im Fokus stehen drei Anwendungsfälle: Cloud Services, Bauteilnachverfolgbarkeit und Werkerassistenz.
Zunächst wird der aktuelle Digitalisierungsstand der Fertigung sowie der Kompetenzbedarf bei den Mitarbeitern in ausgewählten chinesischen Unternehmen sowie deutschen Niederlassungen in China erfasst. Anschließend werden Konzepte entwickelt, wie die identifizierten Kompetenzbedarfe mithilfe von realen Lernumgebungen vermittelt werden können. Auf dieser Basis werden drei Lernfabrikmodule in Form physischer, mobiler Demonstratoren zur Darstellung der definierten Anwendungsfälle entwickelt, aufgebaut und mit der erforderlichen Software ausgestattet. Die so entstandenen Lernfabrikmodule sollen über Cloud Services weltweit angesprochen und vernetzt werden. Dazu wird jeweils eine Lernfabrikumgebung an der TU Darmstadt sowie bei den Projektpartnern in China aufgebaut, erprobt und im Anschluss für Schulungen und Demonstrationen genutzt. Zum Ende des Projektes werden gemeinsam weitere Schulungsbedarfe identifiziert und eine Roadmap für die weitere Zusammenarbeit erarbeitet.