MoKoMasch – Modellierung von Kompetenzen von Studierenden des Maschinenbaus in den Bereichen Konstruktion, Entwurf und Produktionstechnik

Allgemeines

Im Rahmen der BMBF-Förderbekanntmachung „Kompetenzmodellierung und Kompetenzerfassung im Hochschulsektor“ konnte sich das DiK im November 2011 über die Bewilligung des Projektes Mo-KoMasch freuen. Für dieses Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren bilden von Projektpartnern der Psychologie, Pädagogik und Ingenieuren des Maschinenbaus der Universitäten aus Darmstadt, Jena und Dortmund einen gemeinsamen Forschungs-, Entwicklungs- und Transferverbund, indem sie Messinstrumente entwickeln, überprüfen und optimieren.

In den vergangenen Jahrzehnten bildeten internationale Schulsystemvergleiche einen Schwerpunkt der Kompetenzforschung. Der Bereich der Kompetenzmodellierung und -erfassung im Hochschulsektor wurde von der empirischen Bildungsforschung bislang weitestgehend vernachlässigt. Im Anschluss an die bisher nur schulspezifischen Vergleichsstudien im OECD-Raum (TIMMS, PISA, etc.) soll im beschriebenen Projekt eine erste Kompetenzmodellierung, -erfassung und -validierung bei Studierenden des Maschinenbaus und der Verfahrenstechnik in den Bereichen Konstruktionslehre, Entwurf und Produktionstechnik vorgenommen werden. Aus bildungspolitischer Sicht soll in diesem Projekt eine Grundlage für eine evaluierbare Gestaltung von hochschulischen Lehrkonzepten im Bereich der Ingenieurwissenschaften geschaffen werden. Dieser Ansatz strebt somit eine bildungsbezogene Qualitätssicherung im Hochschulbereich an, die nicht zuletzt den hohen Stellenwert deutscher Ingenieurausbildung im internationalen Wettbewerb untermauern, aber auch zukunftsfähig gewährleisten soll.

Inhalt

Primäres inhaltliches Ziel ist eine erste systematische Erfassung, Strukturierung und Modellierung fachlicher, überfachlicher und generischer Kompetenzen in exemplarischen Bereichen des Maschinenbauingenieurstudiengangs. Dies erfolgt zunächst mit Hilfe von Experteninterviews, später durch Beobachtung, Tests und Evaluation innerhalb innovativer Lehrformen wie der Prozesslernfabrik CIP oder den Advanced Design Projects. Im Gegensatz zu traditionellen Lehrformen wie Vorlesung, Seminar oder Übung ist in diesen Formaten eine integrative Entwicklung fachlicher, überfachlicher und generischer Kompetenzen zu erwarten. Wie sich dies im Einzelnen darstellt und welche Quantitäten und Qualitäten dabei erreicht werden können, kann jedoch erst festgestellt werden, wenn die intendierten Kompetenzen geklärt und evaluiert wurden.

Schließlich werden aus den Erkenntnissen Ansätze und konkrete Maßnahmen abgeleitet, die dazu beitragen, die Kompetenzorientierung der Lehre in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen stärker zu akzentuieren. Der bislang eher als ambitionierte Statut gesetzte Anspruch eines kompetenz-orientierten Ingenieurstudiums wird damit deutlich erweitert und konkretisiert, da die tatsächliche Kompetenzentwicklung – zunächst in den exemplarischen Bereichen – einschlägig und empirisch haltbar überprüft wird. Dies lässt in diesen Bereichen und in weiten Teilen des Studiengangs didaktisch-methodische Rückwirkungen in die Lehrveranstaltungen erwarten, die dann systematisch auf weitere Ingenieurstudiengänge der Universität übertragen werden können.

Das DiK bringt hierbei seine Expertise aus Sicht des Maschinenbaus für die Kompetenzen bezüglich des Konstruierens ein und unterstützt so bei der Modellierung sowie der Evaluation der entwickelten Kompetenzmodelle.